von Raazia Sarah Ahmed

Hallo Frau zu Löwenstein. Erst einmal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für mich nehmen. Der Anlass des Interviews ist, dass Sie uns zum Ende des Schuljahres verlassen werden. Stellen Sie sich doch bitte einmal kurz für diejenigen vor, welche Sie nicht kennen, obwohl Sie schon so lange an dieser Schule unterrichten.

Ich bin seit 34 Jahren glücklich verheiratet, habe vier erwachsene Kinder und nun zwei kleine Enkelkinder. An der Hamburger Musikhochschule habe ich Schulmusik, Solosopran und Opernklasse sowie Diplom-Musiklehrer für Geige studiert. Nach 20 Jahren Sologesang entschied ich mich dazu, musikalisch mit Jugendlichen zu arbeiten und bin seit 14 Jahren an dieser Schule.

Sie spielen viele Instrumente. Welche sind das und wie kam es zu dieser Leidenschaft?

In meiner Familie mütterlicher- und väterlicherseits haben wir viel Musik gemacht. Mein Vater spielte Streichquartett, meine Mutter sang Lieder mit Klavierbegleitung. Mit fünf Jahren bekam ich von meiner Großmutter eine Geige geschenkt und wurde darin unterrichtet. Mit 14 entdeckte ich beim Chor, wo man mich immer heraushörte, meine Stimme. So ging ich in einen zweiten Chor, den Schulchor, und ein Solist neben mir von der Musikhochschule meinte, ich solle unbedingt Gesangsunterricht nehmen. Also fing ich mit 16 Jahren an, Sologesangsunterricht zu nehmen und entschloss mich dann auch dazu, Sologesang zu studieren. In dieser Zeit lernte ich das Klavierspiel, ein wenig Gitarre und während der Coronazeit in den Jahren 2020 und 2021 absolvierte ich eine Ausbildung zur Organistin an einem wirklich tollen Instrument, der Kirchenorgel.

Wie hat Ihre Reise hier an der ASS begonnen?

Als meine Kinder größer wurden, entschied ich mich für eine feste Arbeitsstelle an der Schule mit freiberuflicher Gesangstätigkeit. Und da fand ich die Albert-Schweitzer-Schule, die jemanden suchte, der Chöre und eine Praxis für Orchester aufbaut.

Auf welches Ihrer Musikprojekte, die Sie an der ASS auf die Beine gestellt haben, sind Sie besonders stolz und warum?

Als ich hier ankam, wusste ich nicht, ob die Schülerschaft in meine Chor-AGs kommen würde. Aber da diese sofort von den Unterstufen- und Oberstufenchören angenommen wurden, entstanden in der Zeit von 2009 bis 2019 mit Begeisterung insgesamt 55 Konzerte oder Auftritte mit über 120 Schülerinnen und Schülern. Aus diesem Grund war das die schönste Zeit an dieser Schule.

Was ist Ihnen an der ASS besonders in Erinnerung geblieben?

Die wunderbaren Schülerpersönlichkeiten und die herzliche Gemeinschaft, die ich hier erleben durfte, sowohl in den Klassen und AGs als auch bei den jährlichen Chorfahrten, z.B. nach Hamburg, Wien, Paris und Berlin, sowie natürlich die berührenden Weihnachts- und Musical-Aufführungen bleiben mir besonders in Erinnerung.

Wie würden Sie die Rolle beschreiben, die die ASS in Ihrem Leben gespielt hat?

Nachdem ich 20 Jahre als Solistin, auch international, gearbeitet hatte, war das mein zweiter beruflicher Höhepunkt. Nun kann ich voller Freude behaupten, dass dies mit eine der schönsten Zeiten meines Lebens mit vielen neuen Freundschaften war.

Bis zu den Sommerferien ist es nicht mehr lang. Was werden Sie ab September vermissen?

Vermissen werde ich die Lebendigkeit und die Fröhlichkeit der Schülerinnen und Schüler sowie die geglückten und lustigen Momente im Miteinander, im Unterricht und in den AGs.

Haben Sie bereits Pläne für Ihre Zeit danach?

Da ich zwei kleine Enkelkinder habe und es noch mehr werden, möchte ich die Zeit nutzen, als Sopranistin weiter, nun auch mit Orgel, aufzutreten und klassischen Gesangsunterricht zu geben. Hier in der Schule habe ich nicht verraten, dass ich eigentlich unter einem anderen Namen singe. Ihr findet mich unter dem Namen „Andrea Reuter Sopran“ und so können wir auch weiterhin in Kontakt bleiben.

Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview.

Herzlichen Dank dir, Raazia, und euch allen für eure wirklich beeindruckende Online-Schülerzeitung!

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