von Max Morarevic; Foto von Frau Rosenberg

Kreativität kennt keine Grenzen. In den Schulen von heute entfalten sich die jungen Geister auf vielfältige Weise. Eine faszinierende Form dieser Entfaltung sind selbstkreierte Künstlerbücher, die nicht nur die Fantasie der Schülerinnen und Schüler widerspiegeln, sondern auch Einblicke in ihre Persönlichkeit, Gedankenwelt und ihre künstlerischen Fähigkeiten bieten. Doch was macht selbstgemachte Künstlerbücher zu individuellen Meisterwerken? Ist es die Kunst oder das Handwerk, die sie besonders macht?

Im Klingspor-Museum tauchen die Schülerinnen und Schüler des Kunst-Grundkurses von Frau Rosenberg in die verschiedenen Facetten des historischen Buchdrucks ein. Geleitet von Paula Schulenburg und Frau Rosenberg erforschen sie faszinierende, damals verwendete Buchstaben-Designs und erfinden kreative Wörter, die aus der Verschmelzung bereits vorhandener Wörter entstehen. Diese ersten Schritte bieten bereits einen ersten Einblick in die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler und ihre künstlerischen Neigungen. Sie erkunden die vielfältigen Künstlerbücher verschiedener Künstlerinnen und Künstler, die im Museum aufgestellt sind. Von Büchern und Katalogen bis hin zu Glastafeln und dreidimensionalen Boxen. Jede Arbeit ist einzigartig und spiegelt die Individualität des Künstlers bzw. der Künstlerin wider. Inspiriert von dieser Vielfalt und angeregt durch das vorherige Thema „Selbstporträt“, beginnen die Schülerinnen und Schüler, ihre eigenen Künstlerbücher zu gestalten.

Eine Tabelle mit sich widersprechenden Wörtern wie „Angst“ und „Mut“ oder „Traum“ und „Realität” dient als Ausgangspunkt für ihre Ideen. Mit Materialien wie Stoffen, alten Schreibfedern, Wachsmalstiften und Wasserfarben bewaffnet, setzen sie ihre Vorstellungskraft frei. Die Aufgabenstellung lautet klar: Repräsentiere dich selbst in Form eines Künstlerbuchs. Die Umsetzung dabei ist frei von jeglichen Vorschriften oder Einschränkungen.

Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Schülerinnen und Schüler selbst. So fertigen einige traditionelle Bücher an, indem sie alte Kunsthefte neu zusammensetzen, während andere dreidimensionale Boxen oder Notizhefte gestalten. In ihren Werken finden sich persönliche Inhalte wie Lieblingsspeisen, Memes, Witze, Zeichnungen, eigene Designs wie Covers, Gedichte oder Motivationssprüche. Doch auch Gegensätze aus der vorher erstellten Tabelle finden sich in den Werken wieder, die die Vielschichtigkeit der Persönlichkeiten der Schülerinnen und Schüler oder Lebenserfahrungen widerspiegeln.

In der Welt der selbstgemachten Künstlerbücher finden die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine Möglichkeit, ihre künstlerische, kreative Seite auszuleben, sondern auch einen Raum, um die Entfaltung und Preisgabe ihres Selbst auf einzigartige Weise zu präsentieren. Diese Werke sind nicht nur Kunst oder Handwerk – sie sind ein Spiegelbild der individuellen Seele jedes Schülers und jeder Schülerin.

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