von Maria Nanou, Eirini Theodora Boukla

Stellt euch vor: Ihr könnt Hausaufgaben per Knopfdruck abgeben, mit YouTube lernen statt mit dem Lehrbuch und all eure Schulsachen befinden sich auf einem einzigen Gerät. Das ist die Idee hinter den Schul-iPads, die gerade an unserer Schule in einer Testphase erprobt werden. Zu Beginn dieses Schuljahres wurden die Geräte der Klasse 10d zur Verfügung gestellt. Die Vorfreude bei den Schülerinnen und Schüler war groß – doch wie nützlich und effektiv sind diese iPads wirklich?

Trotz vieler Vorteile bringen die Schul-iPads auch einige Schwierigkeiten mit sich. Eine große Herausforderung ist die Ablenkung: TikTok, Instagram und andere Apps sind nur einen Klick entfernt. Gerade am Anfang fiel es schwer, der Versuchung zu widerstehen. Mit der Zeit ließ der Drang allerdings nach, da man sich auf den Unterricht konzentrieren und alles mitschreiben musste.

Technische Probleme sind ebenfalls nicht zu unterschätzen: Wenn das WLAN nicht funktioniert oder der Speicherplatz knapp wird, um Dateien zu empfangen, kann es schwierig sein, die Aufgaben zu erledigen. In solchen Fällen bleibt oft nur der Rückgriff auf Stift und Papier. Auch die Akkulaufzeit der Geräte reicht nicht immer für einen ganzen Schultag aus. Deshalb ist es unverzichtbar, eine Powerbank mit Kabel dabei zu haben – ohne funktionierendes Gerät kann man nicht aktiv mitarbeiten.

Ein weiterer Nachteil sind die Belastungen für die Augen. Längeres Arbeiten mit dem Gerät kann zu Augenschmerzen führen. Hier können spezielle Brillen mit Blaulichtfilter Abhilfe schaffen.

Trotz der genannten Herausforderungen überwiegen die positiven Aspekte der Schul-iPads. Ein besonderer Vorteil: Alle Materialien sind immer griffbereit. Schnellhefter, Arbeits- und Regelhefte sind digital verfügbar, der Schulranzen ist viel leichter und man muss nicht mehr nach verknickten Arbeitsblättern suchen – nur die Schulbücher wurden uns nicht als digitale Version bereitgestellt, weshalb wir mit Fotos arbeiten mussten. Egal ob in Vertretungsstunden oder bei Unterrichtsentfall, man kann jederzeit an den Aufgaben arbeiten, die man gerade erledigen möchte. Alle Fächer, von Mathematik bis Biologie, sind ordentlich in einer schlanken, digitalen Hülle verstaut. Das bedeutet weniger Chaos – im Kopf und im Rucksack.

Die iPads fördern zudem die Nachhaltigkeit, denn Lehrerinnen und Lehrer können Arbeitsplätter per Knopfdruck an alle Schülerinnen und Schüler der Klassewenden, ohne Papier verschwenden zu müssen. Das spart Ressourcen und ist umweltfreundlich. Mit der App OneNote, einer Software von Microsoft, können unsere Lehrerinnen und Lehrer Kurse für die jeweiligen Fächer erstellen, in denen alle Lerninhalte zentral gespeichert sind. Dort können die Schülerinnen und Schüler ihre Aufgaben abgeben und die Lehrerkräfte können diese kontrollierten. Das ermöglicht zurückhaltenden Schülerinnen und Schülern, ihre Leistungen schriftlich zu zeigen. Andererseits empfinden manche die ständige Kontrolle als belastend.

Die iPads bieten zudem neue Möglichkeiten, den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten. Neben der Analyse von Reden konnten wir zum Beispiel auch deren Videos mit Mimik und Gestik betrachten. Dabei konnte jede und jeder im eigenen Tempo arbeiten. Kopfhörer waren oft nötig, um Video- oder Tonmaterial anzusehen – ein klarer Schritt in Richtung einer digitalisierten Welt, die uns immer stärker prägt.

Motivierend waren ebenso die vielen Apps oder Online-Tests, die uns halfen, unseren Lernfortschritt zu überprüfen. Diese Tools machten das Lernen nicht nur effektiver, sondern auch abwechslungsreicher.

Unser Fazit: Die Schul-iPads bringen viele Vorteile: Sie sind leicht zu bedienen, helfen, den Unterricht effizienter zu gestalten und ermöglichen individuelles Lernen. Dank des digitalen Stifts, des sogenannten „Pencil“, bleibt das Schreiben eine wichtige Fähigkeit, die auch auf dem iPad geübt wird. Doch die Geräte sind kein Selbstläufer. Ohne Disziplin können die vielen Ablenkungen die Vorteile leicht zunichtemachen. Wenn die Technik funktioniert und man eine gute Balance zwischen Spaß und Fokus findet, können Schul-iPads tatsächlich ein Segen sein. Sagt „Bye-bye“ zu Rückenschmerzen von schweren Büchern und Arbeitsmaterialien! Sind iPads die Zukunft des Lernens? Vielleicht – wenn wir sie verantwortungsvoll einsetzen.

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