von Laetizia Dengel; Foto von Pixabay

Im vergangenen Monat war ich auf einer Feier. Dort entstand eine Diskussion, und zwar beschwerte sich einer der Gäste, dass es für ihn als Vegetarier nichts Passendes zu essen gebe. Nach einiger Zeit stellte ich mir die Frage: „Dürfen wir eigentlich Tiere essen?“ Wenn es um dieses Thema geht, gehen die Meinungen deutlich auseinander. Die einen halten es für richtig, die anderen nicht. Doch warum sorgt dieses Thema für ständige Auseinandersetzungen?

Grundsätzlich finden viele das Essen von Fleisch in Ordnung. Sie begründen ihre Position damit, dass der Mensch nun mal ein Teil der Natur ist und in die natürliche Nahrungskette eingebunden ist. Hätte nämlich die Natur den Menschen als Vegetarier geschaffen, hätte er gar nicht erst das Verlangen nach Fleisch. Hinzu kommt, dass in vielen Kulturen der Verzehr von Tieren eine lange Tradition hat. In Regionen, in denen der Anbau von Pflanzen schwierig ist, stellen Tiere oft eine wichtige lebensnotwendige Nahrungsquelle dar. Fleisch liefert wichtige Nährstoffe, insbesondere Eiweiß, und wer kein Fleisch isst, muss diesen Bedarf über andere Nahrungsmittel abdecken, was mitunter schwierig sein kann.

Doch auch Vegetarier können ihren Proteinbedarf decken, da sie oft bewusst auf ihre Ernährung achten. Beispielsweise lehnen sie Fleisch ab, das durch Massentierhaltung verunreinigt ist, und greifen stattdessen vermehrt auf Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte oder Sojaprodukte zurück. Die Argumentation, Fleisch sei für eine ausgewogene Ernährung unverzichtbar, verliert dadurch an Gewicht.

Darüber hinaus mögen viele Fleisch inzwischen als Luxusgut betrachten, auf das man verzichten kann. Unsere Instinkte treiben uns nicht mehr dazu, ein lebendiges Tier zu jagen und roh zu essen. Außerdem verträgt der menschliche Körper rohes Fleisch gar nicht, weshalb es hauptsächlich gebraten, gekocht oder anderweitig verarbeitet verzehrt wird. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Fleischproduktion stark zur Umweltverschmutzung beiträgt. Der hohe Wasserverbrauch, die Abholzung von Wäldern für Weideflächen und die Treibhausgasemissionen machen die Fleischindustrie zu einem großen Umweltproblem. Vegetarische oder vegane Ernährung gilt daher oft als umweltfreundlicher.

Ein zentrales Argument gegen den Fleischkonsum ist das Leid, das den Tieren zugefügt wird, weshalb wir aus moralischen Gründen sehr gut darauf verzichten können, Fleisch zu essen. Vernunft und Mitleid gegenüber den Tieren sollten uns dazu bewegen, unser Essverhalten zu überdenken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Argumente gegen den Konsum von Fleisch überwiegen. Letztlich muss jedoch jeder für sich entscheiden, wie er sich ernährt. Dennoch sollte es jedem bewusst sein, welche Folgen der Fleischkonsum für die Tiere und die Umwelt hat. Eine sinnvolle Alternative wäre, den Fleischkonsum auf ein Minimum zu reduzieren und darauf zu achten, qualitativ hochwertiges Fleisch aus artgerechter Haltung zu kaufen. Zwar würden die Preise steigen, aber der bewusste Konsum würde zu einer besseren Balance zwischen Genuss und Verantwortung führen.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner