von Frideriki Gegas; Foto von Pixabay

Die Albert-Schweitzer-Schule (ASS) hat bereits mehrere Male bei der Briefschreibeaktion von Amnesty International, das ist die weltweit größte Organisation, die für Menschenrechte eintritt, mitgemacht und die Schülerinnen und Schüler dazu animiert, Gutes zu tun. Nach einer Einführung in die Arbeit der Organisation können die Jugendlichen mithilfe eines Briefes, der zusammen mit vielen weiteren gesammelt an Regierungen der ganzen Welt geschickt wird, Leben retten.

Mit dem Briefmarathon fordert Amnesty International Gerechtigkeit für Menschen, die zu Unrecht im Gefängnis inhaftiert sind oder vom Staat verfolgt werden. Die von Amnesty International gegründete Aktion findet jedes Jahr rund um den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember statt. Der Briefmarathon ist die weltweit größte Menschenrechtskampagne. Dabei können alle Menschen mitmachen und sich für jene einsetzen, deren Grundrechte nicht respektiert werden.

Die Opfer, die Hilfe brauchen, sind überall auf der Welt verstreut: in Nigeria, Thailand, Ukraine, China, Belarus, Mexiko und in vielen weiteren Ländern. So etwa Wendy in Mexiko, auf Demonstration für Frauenrechte von Polizisten angeschossen; Mikita, 16 Jahre alt, in Belarus von Polizisten geschlagen und mit einer Elektroschockwaffe traktiert und zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er beim Warten auf seinen Freund in eine Menschenmenge von Demonstrierenden geraten war und ihn die Polizei beschuldigt hatte, einen Molotowcocktail geworfen zu haben. Es geht weiter: Mohamed in Ägypten im Gefängnis, weil er Menschenrechte verteidigt hatte; Bernardo in Guatemala im Gefängnis, weil er einen heiligen Fluss geschützt hatte, und Ciham, 15 Jahre alt, in Eritrea verschleppt und seit 2012 verschwunden. Sie wurde an der Grenze zum Sudan festgenommen, weil ihr Vater einen Putschversuch gegen die eritreische Regierung unterstützt haben soll.

Sie alle haben etwas gemeinsam: Sie wurden zu Unrecht verurteilt, werden verfolgt, inhaftiert und haben Angst um ihr Leben. Wir Menschen in Deutschland genießen Privilegien, wie Rechte, Schutz und Sicherheit, und sind uns nicht bewusst, wie gut es uns geht. In den oben genannten Ländern herrscht hingegen Ungerechtigkeit, Angst, Gefahr und Verhaftung, wenn man sich für Gutes einsetzt.

In Deutschland genießen wir Bildung bereits im frühen Alter: Schule, Ausbildung, Studium. Eine erfolgreiche Karriere für alle Geschlechter. Doch dies ist nicht überall so. So ist es etwa jungen Mädchen in patriarchalischen Ländern verboten, sich zu bilden und zur Schule zu gehen. Sie demonstrieren friedlich für Veränderungen, doch statt Zuversicht, Gerechtigkeit und Chancen erfahren sie Verurteilung, Verfolgung und Verlust. Aber was wäre, wenn auch wir hier festgenommen werden würden, weil wir nach den Menschenrechten handeln? Und nicht nur das. Wir würden verfolgt, gefoltert und zu Tode verurteilt werden, nur aus dem Grund, dass wir ein Leben wie jeder andere führen wollen.

Es sind Tausende, die unsere Hilfe brauchen. Ihr könnt helfen. Wir können helfen. Du kannst helfen. Jedes Jahr werden weltweit mehrere Millionen Briefe verschickt und somit das Leben vieler Menschen gerettet. Mit einer Spende und einer Unterschrift können wir Großes bewirken. Diese Briefe werden an die jeweilige Stelle verschickt und auf Freilassung des jeweiligen Unschuldigen gefordert. USA: Albert Woodfox nach 44 Jahren in Einzelhaft wieder frei; Myanmar: Aktivistin Phyoe Aung aus Haft entlassen; Südsudan: Magai mit 15 zum Tode verurteilt, Todesurteil aufgehoben. Muhammed Bekzanov freigelassen; Vitalina Koval freigelassen; Fred Bauma freigelassen; Yves Makwambala freigelassen. Die Liste geht noch weiter. All diese Menschen haben gemeinsam, dass sie nun frei sind. Dank der Briefe anderer. Wir können Leben erhalten, schützen und retten. Macht mit! Jeder Brief zählt. Gemeinsam sind wir stark. Gemeinsam können wir helfen. Gemeinsam für Veränderung. Schreiben für Freiheit.

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