von Kinga Urbanski; Foto von Frau Hänig

Anfang Oktober hieß es für die Schülerinnen und Schüler von der 9. bis zur 13. Klasse (Q3) wählen. Die diesjährigen Juniorwahlen wurden in der Woche vom 2. bis zum 6. Oktober in den teilnehmenden Schulen in Berlin, Bremen, Bayern und Hessen durchgeführt, so auch an der Albert-Schweitzer-Schule (ASS).

Unter Juniorwahlen versteht man Wahlen für Schülerinnen und Schüler, die die echten Landtagswahlen darstellen sollen. Organisiert werden diese Wahlen, die seit 1999 angeboten werden, immer vor den jeweiligen Landtagswahlen, in unserem Fall vor den Wahlen zum Hessischen Landtag. So beeinflussen die Ergebnisse nicht die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Wahl. Veranstaltet und betreut werden die Juniorwahlen durch den Verein Kumulus, welcher sich für ein gesellschaftliches und kulturelles Leben einsetzt. Die Teilnahme an den Juniorwahlen ist für alle Schulen bundesweit kostenlos und außerdem fächerübergreifend mit Politikwissenschaften sowie teilweise auch Mathematik, Geschichte und Deutsch.

Bevor die Juniorwahlen stattfinden, werden die Schülerinnen und Schüler im Unterricht darauf vorbereitet und wählen abschließend. Diese sind wie die echten Wahlen aufgebaut: Die Wählerinnen und Wähler weisen sich aus und erhalten einen Stimmzettel. Daraufhin gehen sie in eine Wahlkabine und wählen eine Partei und einen Direktkandidaten oder eine -Kandidatin. Um ihre Wahl endgültig abzuschließen, werfen sie den Wahlzettel in die Wahlurne. Der einzige Unterschied zu den echten Wahlen besteht darin, dass die Juniorwahlen keine Auswirkungen auf die wahren Wahlergebnisse haben. Sie dienen schließlich nur der Simulation, um den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Teilnahme an der Demokratie zu gewähren. „Die anstehende Wahl bietet die Gelegenheit, jungen Menschen unseres Landes die Themen ‚Wahlen und Demokratie´ und deren Bedeutung für eine freiheitliche Gesellschaft und einen dauerhaft stabilen Rechtsstaat nahezubringen“, so äußern sich Astrid Wallmann, Präsidentin des Hessischen Landtags, und Dr. Alexander Jehn, Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, in dem Flyer zum Juniorwahl-Schulprojekt.

Die Gesamtergebnisse sowohl der Juniorwahlen in Hessen und an der ASS als auch die Wahl zum Hessischen Landtag am 8. Oktober sind bereits veröffentlicht worden. Nachfolgend werden die Ergebnisse separat veranschaulicht.

Das Endergebnis der Juniorwahlen an der ASS zeigt zwei stark vertretene Parteien: Die SPD mit Nadine Gersberg als Direktkandidatin geht als eindeutiger Wahlsieger hervor. Den zweiten Platz der Erststimmen belegt Tarek Al-Wazir von den Grünen mit 18,2% und den dritten Platz Kim-Sarah Speer von der CDU mit 15,9%. Die meistgewählten Parteien der Zweitstimmen sind die SPD mit 33,5%, die CDU mit 17,1% und die FDP mit 11,8%, mit knappem Unterschied von 0,3% zu den Grünen. Die Wahlstimmen der AfD betragen 9,3% und die der Linken 7,8%.

Bei den Juniorwahlen an allen Schulen in Hessen sieht es zum Teil anders aus. Die am meisten von Schülerinnen und Schülern gewählte Partei ist hier die CDU mit 25,7%. Die SPD erzielte 20,5% und ist somit weder Wahlsieger noch Wahlverlierer. Mit genauen 10,0% ist die FDP die fünftplatzierte Partei. Bei den Linken beträgt der prozentuale Anteil 4,7%. Einen auffälligen Unterschied zu den Ergebnissen der ASS findet sich bei der am dritthäufigsten gewählten Partei wieder, denn diese ist die AfD mit 13,0%. Im Vergleich zu den letzten Wahlen haben alle Siegerparteien einen Zuwachs an Stimmen erhalten. Im Gegensatz dazu haben die Grünen eine Abnahme der Stimmen von enormen 18,5% erlitten. Trotzdem haben sie 11,1% erhalten.

Auch bei den echten Hessischen Landtagswahlergebnissen gibt es Unterschiede zu den Juniorwahlendergebnissen. Jedoch belegt hier erneut die CDU mit 34,6% und 35,6% der Landes- und Wahlkreisstimmen den ersten Platz. Die CDU bleibt also weiterhin die stärkste Partei in Hessen, wie auch schon bei den Landtagswahlen 2018. Die Plätze zwei bis vier der Landesstimmen verteilen sich auf die AfD (18,4%), die SPD (15,1%) und die Grünen (14,8%). Bei den Wahlkreisstimmen befinden sich hinter der CDU die SPD (18,3%), die AfD (17,5%) und wiederholt die Grünen (14,2%).

Die Auswertung zeigt, dass die CDU sowohl bei den Juniorwahlen der Schülerinnen und Schüler als auch bei den hessischen Landtagswahlen sehr beliebt ist. Des Weiteren hebt sich die SPD an der ASS besonders hervor. Im Vergleich zu den Hessischen Landtagswahlen und den Hessischen Juniorwahlen sticht hervor, dass die AfD an unserer Schule nicht stark vertreten ist, trotzdem aber noch in den Landtag käme.

Die nächsten Juniorwahlen in Hessen finden vermutlich im Herbst 2028 statt. Ob es erneute Ähnlichkeiten zu den Landtagswahlergebnissen geben wird?

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